Inhaltsverzeichnis
Medien und Digitalität
2

Filmtechnik

Filmtechnik


Kamera

Die Kameratechnik hat sich in den letzten zwei Jahrzehnten unglaublich stark entwickelt, z.B. in der Schärfe der Bildaufnahme (vom grieseligen SD-Format 640 x 480 Pixel hin zum gestochen scharfen 8K-Format 8192 x 4320 Pixel), in der zunehmenden Lichtstärke oder in der digitalen Tonaufnahme.

Von SD zu 8 K: 20 Jahre Bildschärfenentwicklung

Für Filmprojekte in Pfarrei oder Schule ist eine HD-Auflösung (1920 x 1080 Pixel) vollkommen ausreichend, höhere Auflösungen werden v.a. von Filmprofis verwendet.

Welche Kameras kann man für Filmprojekte verwenden und welche Vor– und Nachteile besitzen Sie?


Videokamera

Videokameras sind für Filmaufnahmen konzipiert und das merkt man v.a. an der Ausstattung: Anschlüsse für Mikrofon, Kopfhörer, AV-Ausspielung, Stativaufnahme, leistungs– und lichtstarke Objektive mit optischem Zoom, Stereomikrofone, Bildstabilisator etc.

Preislich liegen empfohlene Kameras für den Einsatz in Schule, Pfarrei oder Bildungsarbeit zwischen 350 und 600 Euro (die hier abgebildete Sony FXR-AX 53 kostet ca. 480 Euro).

Nachteile? Ja, wenn man fotografieren will, was Videokameras auch können. Die Aufnahmen sind in Ordnung, mehr aber auch nicht.

Fotokamera mit Videofunktion

Natürlich kann man auch mit einer kleinen Digitalkamera filmen. Die Filmqualität (oft nur 720p) ist meist ausreichend, die Qualität liegt aber eindeutig im Fotobereich. Außerdem fehlen bei diesen Kameras Anschlüsse für Mikrofon oder Kopfhörer.

Ganz anders sieht es bei Spiegelreflexkameras aus. Durch den größeren Bildsensor erreicht man eine hervorragende Bildqualität, das Objektiv bietet viele Möglichkeiten der Schärfeverlagerung. Außerdem kann man die Objektive wechseln und damit optimal an die Filmszene anpassen.

Nachteile? Die eingebauten Mikrofone sind meist schlechter als bei Videokameras und teilweise fehlen Anschlussmöglichkeiten für externe Mikrofone oder für einen Kopfhörer.

Falls man für eine Spiegelreflexkamera ein externes Mikrofon verwenden will, sollte vor dem Kauf der Klinkenanschluss geprüft werden: Manche Kamera besitzt statt der 3,5-mm-Standardklinke einen kleineren 2,5-mm-Anschluss.

Smartphone

Ich muss gestehen: Ich war lange Zeit kein Freund davon, mit einem Smartphone zu filmen. Die Aufnahmen waren wenig lichtstark und oft verwackelt, die Farben flach und die Displaygrößen bei der Bearbeitung von Filmen zu klein.

Das hat sich in den letzten Jahren massiv verändert. Ich bin überrascht, welche Aufnahmequalität die eingebauten Kameralinsen besitzen, welche Aufnahmenmodi in den Einstellungen angeboten werden (z.B. Zeitraffer, Slow Motion, Farbfilter, Bildstabilisator) und welche funktionellen Kamera-Apps in den App-Stores zu finden sind. Filmen mit Smartphones kann mittlerweile richtig Spaß machen.

Nachteile? Standard-Smartphones besitzen meist nur eine Weitwinkel-Linse, die häufig zum Verzerren von Aufnahmen führt. Ein Smartphone ohne Bildstabilisator neigt oft zu wackeligen Filmaufnahmen. 

Höher– und hochpreisige Smartphones ab 600 Euro haben mehrere Linsen mit unterschiedlichen Charakteristiken (z.B. Superweitwinkel, Weitwinkel, leichtes Tele) und natürlich einen Bildstabilisator eingebaut, der tatsächlich zu wackelfreien Filmaufnahmen führt.

Wer mit den Funktionen der eingebauten Kamera-App seines Smartphones nicht zufrieden ist (z.B. die fehlende Speichermöglichkeit auf einer externen SD-Karte), kann auf eine Vielzahl von besseren Kamera-Apps zugreifen.

Meine Empfehlungen zum Filmen:

Für Apple

FilmicPro (16,99 €)

https://apps.apple.com/de/app/filmic-pro-profi-video-kamera/id436577167

Für Android

Open Camera (kostenlos)

https://play.google.com/store/apps/details?id=net.sourceforge.opencamera&hl=de&gl=US

Cinema FV-5 lite  (kostenlos)

https://play.google.com/store/apps/details?id=com.flavionet.android.camera.lite&hl=de&gl=US

Cinema FV Pro (1,99 €)

https://play.google.com/store/apps/details?id=com.flavionet.android.cinema.pro&hl=de&gl=US

(Externe) Mikrofone

Bei Mikrofonen kann man drei Charakteristiken unterscheiden:

Kugel, d.h. man hört alle Geräusche aus allen Richtungen um das Mikrofon. Eine gezielte Tonaufnahme aus einer Richtung (z.B. bei einem Interview) ist nur schwer möglich.

Niere, d.h. man nimmt alle Geräusche von vorne und von der Seite, aber nicht hinter einem Mikrofon auf. Störgeräusche können hier teilweise reduziert oder ausgeblendet werden.

Keule bzw. Richtmikrofon, d.h. alle Geräusche, die von vorne kommen, werden hervorgehoben, die Geräusche von der Seite oder von hinten werden reduziert. Optimal z.B. für Interviews.

Video- und manche Spiegelreflexkameras haben meistens eingebaute Stereo-Mikrofone mit Nierencharakteristik, einfache Fotokameras und Smartphones besitzen fast alle Mono-Mikrofone mit Kugelcharakteristik.

Wer also seine Tonqualität bei Interviews, in halligen Räumen oder bei Spielszenen deutlich verbessern will, dem empfehle ich, ein externes Mikrofon einzusetzen.

Zwei Mikrofon-Arten bieten sich besonders an:

Lavalier– bzw. Ansteckmikrofon

Besonders gut geeignet für Interviewsituationen. Kosten: 15 - 60 Euro

Richtmikrofon

Gut für gezieltes Aufnehmen von Ton von vorne und Reduzierung von Nebengeräuschen. Kann bei Video-und DLRS-Kameras auf dem Blitzschuh befestigt werden. Kosten: 35 - 100 Euro

Wir haben gute Erfahrungen mit Mikrofonen von Rode gemacht.

Angeschlossen werden die Mikrofone meist mit einem 3,5-mm-Klinken-Stecker. Hier gibt es aber unterschiedliche Klinken bei Video-/DLRS-Kameras und Smartphones zu beachten:

Video– und DLRS-Kameras benötigen eine sog. TRS-Klinke, also eine Klinke mit zwei schwarzen Ringen.

Bei Smartphones ist auf eine sog. TRRS-Klinke zu achten, also eine Klinke mit drei schwarzen Ringen. Aber aufgepasst: Manche ältere Smartphones können keine externe Mikrofone erkennen und bei manchen Kamera-Apps muss man in den Einstellungen das externe Mikrofon extra aktivieren.

Und bei den neuen Apple-Smartphones ohne Klinkenanschluss? Hier gibt es einen Adapter. Aber unbedingt den Original-Adapter von Apple für 10 € kaufen, die anderen, billigeren, taugen nichts.

Licht

Auch wenn viele Videokameras, DLRS-Kameras und Smartphones meistens gut mit Licht umgehen können, gibt es dennoch bestimmte Lichtregeln, die man beachten sollte:

Die Lichtsituation vor Ort nutzen

Der erste Blick bei einem Filmer oder Fotografen an einer Location: Wo und wie ist das Licht und wie kann man es am besten nutzen?

Licht vom Fenster ist in Räumen eigentlich immer gut, aber unbedingt mit dem Licht filmen, nicht gegen das Licht. Also eine Person so hinstellen, dass das Licht vom Fenster z.B. ihr Gesicht schön ausleuchtet.

Problematisch kann Mischlicht aus Tageslicht vom Fenster (kalt) mit Raumlicht (warm) sein. Das kann zu unnatürlichen Farben beim Aufnehmen führen. Deshalb entweder Vorhang zu und nur Raumlicht oder Raumlicht aus und nur Tageslicht. Bei Deckenlicht muss man auf die mögliche Schattenbildung bei Augen, Nase oder Kinn achten.

Gesichter machen Bilder

Wenn man Personen filmt, z.B. bei einem Interview, müssen das Gesicht und v.a. die Augen gut zu erkennen sein. Empfehlenswert ist bei Gesichtsaufnahmen auch ein Kontrast zum Hintergrund, der z.B. verschwommen oder dunkler sein kann.

Filmen im Freien

Das beste Licht im Freien sind die goldenen Stunden am Morgen und am Abend. Hier scheint die Sonne weich und mild von der Seite. Das ist eine sehr gute Voraussetzung für Film-impressionen oder für das Filmen von Personen.

Direktes Sonnenlicht blendet stark und führt zu starken Schatten im Gesicht. Ein Wechsel in den Schatten eines Hauses, dessen helle Wand das Sonnenlicht indirekt reflektiert, wäre eine optimale Lösung. Ein Baumschatten wäre auch o.k., aber nur, wenn kein Licht durch die Blätter dringt, weil lockeres Blätterwerk störende Licht– und Reflexpunkte erzeugen könnte.

Braucht es Lampen?

Filmprofis filmen immer mit Lampenunterstützung, um perfektes Licht zu erhalten bzw. zu simulieren. Das ist aber mit relativ viel Aufwand, Beleuchtungskenntnissen und der Notwendigkeit einer Stromquelle verbunden. einem Akku gespeist wird, kann bei einem Interview ein Gesicht aufhellen. Soll ein Raum heller werden, kann ein Baustrahler helfen, der die Zimmerdecke anleuchtet und da-durch ein indirektes Aufhelllicht erzeugt. 

Im Freien kann ein Faltreflektor das Motiv aufhellen.

Bevor es los geht

Schon Lust auf‘s Filmen bekommen? Hier ein paar Tipps, bevor Sie starten:

Akku laden

Filmen frisst Strom. Vor dem Dreh alle Akkus aufladen, Ersatzakku(s) mitnehmen, beim Smartphone zur Sicherheit noch eine Powerbank.

Bildauflösung und –rate

Eine Full-HD-Auflösung mit 1920 x 1080 Pixel sollte es schon sein, eine 2,8– oder 4-K-Auflösung ist aber nicht notwendig. Sie verbraucht viel Speicherplatz und kann beim Schneiden bei schwachen Rechnern oder Smartphones Schwierigkeiten machen.

Als Bildrate empfehlen sich 25 oder 30 Bilder pro Sekunde.

Genügend Speicherplatz

Filmaufnahmen verbrauchen viel Speicherplatz, je höher die Auflösung, desto größer der Speicherverbrauch. Zur Orientierung:

1 Minute 720p-Qualität: 60 MB

1 Minute 1080p-Qualität: 130 MB

1 Minute 4-K-Qualität: 375 MB

Bei einem Android-Smartphone ist eine externe Speicherkarte sinnvoll.

Flugmodus einschalten

Beim Smartphone unbedingt den Flugmodus einschalten: Man kann während des Drehens nicht angerufen werden und es gibt keine Tonstörsignale durch die Mobilfunksuche.

Quellenangaben
Hintergrund schwarz - MySpring
Icon Plus - MySpring
Teilen
Kapitel
5
Medien und Digitalität
2

Filmtechnik

Lesezeit:
10 min

Filmtechnik


Kamera

Die Kameratechnik hat sich in den letzten zwei Jahrzehnten unglaublich stark entwickelt, z.B. in der Schärfe der Bildaufnahme (vom grieseligen SD-Format 640 x 480 Pixel hin zum gestochen scharfen 8K-Format 8192 x 4320 Pixel), in der zunehmenden Lichtstärke oder in der digitalen Tonaufnahme.

Von SD zu 8 K: 20 Jahre Bildschärfenentwicklung

Für Filmprojekte in Pfarrei oder Schule ist eine HD-Auflösung (1920 x 1080 Pixel) vollkommen ausreichend, höhere Auflösungen werden v.a. von Filmprofis verwendet.

Welche Kameras kann man für Filmprojekte verwenden und welche Vor– und Nachteile besitzen Sie?


Videokamera

Videokameras sind für Filmaufnahmen konzipiert und das merkt man v.a. an der Ausstattung: Anschlüsse für Mikrofon, Kopfhörer, AV-Ausspielung, Stativaufnahme, leistungs– und lichtstarke Objektive mit optischem Zoom, Stereomikrofone, Bildstabilisator etc.

Preislich liegen empfohlene Kameras für den Einsatz in Schule, Pfarrei oder Bildungsarbeit zwischen 350 und 600 Euro (die hier abgebildete Sony FXR-AX 53 kostet ca. 480 Euro).

Nachteile? Ja, wenn man fotografieren will, was Videokameras auch können. Die Aufnahmen sind in Ordnung, mehr aber auch nicht.

Fotokamera mit Videofunktion

Natürlich kann man auch mit einer kleinen Digitalkamera filmen. Die Filmqualität (oft nur 720p) ist meist ausreichend, die Qualität liegt aber eindeutig im Fotobereich. Außerdem fehlen bei diesen Kameras Anschlüsse für Mikrofon oder Kopfhörer.

Ganz anders sieht es bei Spiegelreflexkameras aus. Durch den größeren Bildsensor erreicht man eine hervorragende Bildqualität, das Objektiv bietet viele Möglichkeiten der Schärfeverlagerung. Außerdem kann man die Objektive wechseln und damit optimal an die Filmszene anpassen.

Nachteile? Die eingebauten Mikrofone sind meist schlechter als bei Videokameras und teilweise fehlen Anschlussmöglichkeiten für externe Mikrofone oder für einen Kopfhörer.

Falls man für eine Spiegelreflexkamera ein externes Mikrofon verwenden will, sollte vor dem Kauf der Klinkenanschluss geprüft werden: Manche Kamera besitzt statt der 3,5-mm-Standardklinke einen kleineren 2,5-mm-Anschluss.

Smartphone

Ich muss gestehen: Ich war lange Zeit kein Freund davon, mit einem Smartphone zu filmen. Die Aufnahmen waren wenig lichtstark und oft verwackelt, die Farben flach und die Displaygrößen bei der Bearbeitung von Filmen zu klein.

Das hat sich in den letzten Jahren massiv verändert. Ich bin überrascht, welche Aufnahmequalität die eingebauten Kameralinsen besitzen, welche Aufnahmenmodi in den Einstellungen angeboten werden (z.B. Zeitraffer, Slow Motion, Farbfilter, Bildstabilisator) und welche funktionellen Kamera-Apps in den App-Stores zu finden sind. Filmen mit Smartphones kann mittlerweile richtig Spaß machen.

Nachteile? Standard-Smartphones besitzen meist nur eine Weitwinkel-Linse, die häufig zum Verzerren von Aufnahmen führt. Ein Smartphone ohne Bildstabilisator neigt oft zu wackeligen Filmaufnahmen. 

Höher– und hochpreisige Smartphones ab 600 Euro haben mehrere Linsen mit unterschiedlichen Charakteristiken (z.B. Superweitwinkel, Weitwinkel, leichtes Tele) und natürlich einen Bildstabilisator eingebaut, der tatsächlich zu wackelfreien Filmaufnahmen führt.

Wer mit den Funktionen der eingebauten Kamera-App seines Smartphones nicht zufrieden ist (z.B. die fehlende Speichermöglichkeit auf einer externen SD-Karte), kann auf eine Vielzahl von besseren Kamera-Apps zugreifen.

Meine Empfehlungen zum Filmen:

Für Apple

FilmicPro (16,99 €)

https://apps.apple.com/de/app/filmic-pro-profi-video-kamera/id436577167

Für Android

Open Camera (kostenlos)

https://play.google.com/store/apps/details?id=net.sourceforge.opencamera&hl=de&gl=US

Cinema FV-5 lite  (kostenlos)

https://play.google.com/store/apps/details?id=com.flavionet.android.camera.lite&hl=de&gl=US

Cinema FV Pro (1,99 €)

https://play.google.com/store/apps/details?id=com.flavionet.android.cinema.pro&hl=de&gl=US

(Externe) Mikrofone

Bei Mikrofonen kann man drei Charakteristiken unterscheiden:

Kugel, d.h. man hört alle Geräusche aus allen Richtungen um das Mikrofon. Eine gezielte Tonaufnahme aus einer Richtung (z.B. bei einem Interview) ist nur schwer möglich.

Niere, d.h. man nimmt alle Geräusche von vorne und von der Seite, aber nicht hinter einem Mikrofon auf. Störgeräusche können hier teilweise reduziert oder ausgeblendet werden.

Keule bzw. Richtmikrofon, d.h. alle Geräusche, die von vorne kommen, werden hervorgehoben, die Geräusche von der Seite oder von hinten werden reduziert. Optimal z.B. für Interviews.

Video- und manche Spiegelreflexkameras haben meistens eingebaute Stereo-Mikrofone mit Nierencharakteristik, einfache Fotokameras und Smartphones besitzen fast alle Mono-Mikrofone mit Kugelcharakteristik.

Wer also seine Tonqualität bei Interviews, in halligen Räumen oder bei Spielszenen deutlich verbessern will, dem empfehle ich, ein externes Mikrofon einzusetzen.

Zwei Mikrofon-Arten bieten sich besonders an:

Lavalier– bzw. Ansteckmikrofon

Besonders gut geeignet für Interviewsituationen. Kosten: 15 - 60 Euro

Richtmikrofon

Gut für gezieltes Aufnehmen von Ton von vorne und Reduzierung von Nebengeräuschen. Kann bei Video-und DLRS-Kameras auf dem Blitzschuh befestigt werden. Kosten: 35 - 100 Euro

Wir haben gute Erfahrungen mit Mikrofonen von Rode gemacht.

Angeschlossen werden die Mikrofone meist mit einem 3,5-mm-Klinken-Stecker. Hier gibt es aber unterschiedliche Klinken bei Video-/DLRS-Kameras und Smartphones zu beachten:

Video– und DLRS-Kameras benötigen eine sog. TRS-Klinke, also eine Klinke mit zwei schwarzen Ringen.

Bei Smartphones ist auf eine sog. TRRS-Klinke zu achten, also eine Klinke mit drei schwarzen Ringen. Aber aufgepasst: Manche ältere Smartphones können keine externe Mikrofone erkennen und bei manchen Kamera-Apps muss man in den Einstellungen das externe Mikrofon extra aktivieren.

Und bei den neuen Apple-Smartphones ohne Klinkenanschluss? Hier gibt es einen Adapter. Aber unbedingt den Original-Adapter von Apple für 10 € kaufen, die anderen, billigeren, taugen nichts.

Licht

Auch wenn viele Videokameras, DLRS-Kameras und Smartphones meistens gut mit Licht umgehen können, gibt es dennoch bestimmte Lichtregeln, die man beachten sollte:

Die Lichtsituation vor Ort nutzen

Der erste Blick bei einem Filmer oder Fotografen an einer Location: Wo und wie ist das Licht und wie kann man es am besten nutzen?

Licht vom Fenster ist in Räumen eigentlich immer gut, aber unbedingt mit dem Licht filmen, nicht gegen das Licht. Also eine Person so hinstellen, dass das Licht vom Fenster z.B. ihr Gesicht schön ausleuchtet.

Problematisch kann Mischlicht aus Tageslicht vom Fenster (kalt) mit Raumlicht (warm) sein. Das kann zu unnatürlichen Farben beim Aufnehmen führen. Deshalb entweder Vorhang zu und nur Raumlicht oder Raumlicht aus und nur Tageslicht. Bei Deckenlicht muss man auf die mögliche Schattenbildung bei Augen, Nase oder Kinn achten.

Gesichter machen Bilder

Wenn man Personen filmt, z.B. bei einem Interview, müssen das Gesicht und v.a. die Augen gut zu erkennen sein. Empfehlenswert ist bei Gesichtsaufnahmen auch ein Kontrast zum Hintergrund, der z.B. verschwommen oder dunkler sein kann.

Filmen im Freien

Das beste Licht im Freien sind die goldenen Stunden am Morgen und am Abend. Hier scheint die Sonne weich und mild von der Seite. Das ist eine sehr gute Voraussetzung für Film-impressionen oder für das Filmen von Personen.

Direktes Sonnenlicht blendet stark und führt zu starken Schatten im Gesicht. Ein Wechsel in den Schatten eines Hauses, dessen helle Wand das Sonnenlicht indirekt reflektiert, wäre eine optimale Lösung. Ein Baumschatten wäre auch o.k., aber nur, wenn kein Licht durch die Blätter dringt, weil lockeres Blätterwerk störende Licht– und Reflexpunkte erzeugen könnte.

Braucht es Lampen?

Filmprofis filmen immer mit Lampenunterstützung, um perfektes Licht zu erhalten bzw. zu simulieren. Das ist aber mit relativ viel Aufwand, Beleuchtungskenntnissen und der Notwendigkeit einer Stromquelle verbunden. einem Akku gespeist wird, kann bei einem Interview ein Gesicht aufhellen. Soll ein Raum heller werden, kann ein Baustrahler helfen, der die Zimmerdecke anleuchtet und da-durch ein indirektes Aufhelllicht erzeugt. 

Im Freien kann ein Faltreflektor das Motiv aufhellen.

Bevor es los geht

Schon Lust auf‘s Filmen bekommen? Hier ein paar Tipps, bevor Sie starten:

Akku laden

Filmen frisst Strom. Vor dem Dreh alle Akkus aufladen, Ersatzakku(s) mitnehmen, beim Smartphone zur Sicherheit noch eine Powerbank.

Bildauflösung und –rate

Eine Full-HD-Auflösung mit 1920 x 1080 Pixel sollte es schon sein, eine 2,8– oder 4-K-Auflösung ist aber nicht notwendig. Sie verbraucht viel Speicherplatz und kann beim Schneiden bei schwachen Rechnern oder Smartphones Schwierigkeiten machen.

Als Bildrate empfehlen sich 25 oder 30 Bilder pro Sekunde.

Genügend Speicherplatz

Filmaufnahmen verbrauchen viel Speicherplatz, je höher die Auflösung, desto größer der Speicherverbrauch. Zur Orientierung:

1 Minute 720p-Qualität: 60 MB

1 Minute 1080p-Qualität: 130 MB

1 Minute 4-K-Qualität: 375 MB

Bei einem Android-Smartphone ist eine externe Speicherkarte sinnvoll.

Flugmodus einschalten

Beim Smartphone unbedingt den Flugmodus einschalten: Man kann während des Drehens nicht angerufen werden und es gibt keine Tonstörsignale durch die Mobilfunksuche.

Quellenangaben
Hintergrund schwarz - MySpring
Icon Plus - MySpring

Weitere Publikationen